9 Eines Tages sah Sara den Sohn der Ägypterin Hagar spielen, das Kind, das diese Abraham geboren hatte. 10 Da sagte sie zu ihrem Mann: »Jag diese Sklavin und ihren Sohn fort! Der Sohn der Sklavin darf nicht mit meinem Sohn Isaak zusammen erben!« 11 Abraham missfiel das sehr, denn auch Ismaël war ja sein Sohn. 12 Aber Gott sagte zu Abraham: »Gräme dich nicht wegen des Jungen und deiner Sklavin! Tu, was Sara von dir verlangt; denn die Nachkommen Isaaks sollen als deine rechtmässigen Nachkommen gelten. 13 Aber auch den Sohn der Sklavin werde ich zu einem Volk machen, weil er von dir abstammt.« 14 Am nächsten Morgen nahm Abraham Brot und einen Schlauch mit Wasser, legte beides Hagar auf die Schulter, übergab ihr das Kind und schickte sie fort. Hagar ging weg und irrte ziellos in der Wüste bei Beerscheba umher. 15 Als das Wasser im Schlauch aufgebraucht war, warf sie das Kind unter einen Strauch 16 und setzte sich etwa einen Bogenschuss davon entfernt auf die Erde. Denn sie sagte: »Ich kann nicht mit ansehen, wie der Junge stirbt!« So sass sie in einiger Entfernung und weinte laut. 17 Aber Gott hörte das Kind schreien. Da rief der Engel Gottes vom Himmel aus Hagar zu: »Warum bist du verzweifelt, Hagar? Hab keine Angst, Gott hat das Schreien des Kindes gehört! 18 Steh auf und nimm den Jungen bei der Hand; denn ich werde seine Nachkommen zu einem grossen Volk machen.« 19 Gott öffnete Hagar die Augen, da sah sie einen Brunnen. Sie ging hin, füllte den Schlauch mit Wasser und gab dem Kind zu trinken. 20 Auch weiterhin half Gott dem Jungen. Er wuchs heran und wurde ein Bogenschütze. 21 Er lebte in der Wüste Paran, und seine Mutter gab ihm eine Ägypterin zur Frau.